Für Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und leben, ist die Auseinandersetzung mit den Bewältigungsprozessen junger Menschen mit schwierigen und traumatischen Biographien unerlässlich. Diese Bewältigungsprozesse müssen im System nicht nur berücksichtigt, sondern in vertrauensvollen Beziehungsangeboten mit kompetentem Fach- und Methodenwissen begegnet werden.
Der Zertifikatskurs setz sich daher mehrperspektivisch aus unterschiedlichen Modulen zusammen. Neben theoretischem Wissen und Fachkenntnissen (Pädagogik und Traumapädagogik, Psychotraumatologie und Psychologie, systemische Sichtweisen) soll die Arbeit an Fallbeispielen und Praxiserfahrung (stärke- und ressourcenorientierte Konzepte) mit Selbstreflexion einen wichtigen Stellenwert einnehmen.
Ziel der Weiterbildung ist es, Antworten auf die Fragen zu geben, welche uns die Kinder und Jugendlichen stellen, die wir oft Systemsprenger_innen nennen: Antworten, die in hoffnungsvolle Beziehungen und verantwortungsvolle Zukunft führen. Dazu gehört es, das bisherige „System“ neu zu denken, eine neue Infrastruktur in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zu etablieren, die die (Über-) Lebensleistungen der traumatisierten Jugendlichen anerkennt, die jungen Menschen als Expert_innen für ihr eigenes Leben ansieht und sie beim Heben ihres (oft verborgenen) Potentials unterstützt: Ein kompetenz- und resilienzförderndes Miteinander, das auf alle im Erziehungsprozess Beteiligten abzielt, sowohl die Kinder und Jugendlichen, als auch die Fachkräfte und Eltern.
Ein Supervisionsmodul und kollegiale Beratung im Rahmen von mehreren Peergruppentreffen werden die Lernprozesse unterstützend und auswertend begleiten. Im Rahmen des Zertifikatskurses verfassen die Teilnehmenden eine kleine Abschlussarbeit, die sie im Abschlusscolloquium präsentieren werden.